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Worum geht es?

Auch für Privatpersonen lohnt sich eine strukturierte Dokumentenablage: Zwar gibt es keine einheitlichen gesetzlichen Aufbewahrungsfristen, doch in vielen Fällen – etwa bei Garantien, Handwerkerleistungen oder Steuerangelegenheiten – ist die Aufbewahrung über mehrere Jahre sinnvoll. Wer wichtige Unterlagen organisiert und digital sichert, ist im Ernstfall besser vorbereitet und spart Zeit, Stress und mögliche Kosten.


Wie lange sollten private Dokumente und Rechnungen, Verträge oder Kontoauszüge zu Hause aufbewahrt werden?

Welche Unterlagen sind wirklich wichtig – und gibt es für Privatpersonen überhaupt gesetzliche Aufbewahrungsfristen?

Hinweis: Die folgenden Informationen stellen keine rechtlich verbindliche Beratung dar. Im Zweifelsfall wenden Sie sich bitte an eine fachkundige Stelle.

Gibt es gesetzliche Aufbewahrungsfristen für Privatpersonen?

Für Privatpersonen bestehen in Deutschland keine einheitlich vorgeschriebenen gesetzlichen Aufbewahrungsfristen wie im Geschäftsbereich. Dennoch gibt es Situationen, in denen auch Privatpersonen gesetzlich zur Aufbewahrung bestimmter Dokumente verpflichtet sind – insbesondere bei Handwerkerrechnungen, Steuerunterlagen oder Garantien.

Wie lange sind Rechnungen aufzubewahren?
Generell:

  • Privatpersonen: 2 Jahre (oder 5 Jahre bei Gewährleistung)
  • Unternehmen: 8 Jahre ab 2025 (bisher 10 Jahre)

Die empfohlene Frist beginnt jeweils am Ende des Kalenderjahres, in dem das jeweilige Dokument erstellt oder empfangen wurde, und endet ebenfalls mit dem Ablauf eines Kalenderjahres.

Aufbewahrungsfristen privat
Empfohlene Aufbewahrungsfristen für private Unterlagen
Dokumentart Empfohlene Aufbewahrungsfrist Begründung
Handwerkerrechnungen Mindestens 2 Jahre Gewährleistungspflicht nach BGB
Kaufverträge & Garantieunterlagen Solange Garantie / Gewährleistung besteht (mind. 2 Jahre) Nachweis bei Reklamation oder Umtausch
Rechnungen & Quittungen Mindestens 2 Jahre, bei größeren Anschaffungen länger Für Umtausch, Rückgabe oder Garantieansprüche
Steuerunterlagen Mindestens 4 Jahre Rückwirkende Prüfung durch das Finanzamt
Mietunterlagen & Betriebskostenabrechnungen Mindestens 4 Jahre Nachforderungen bis zu 4 Jahre möglich
Bankunterlagen & Kontoauszüge Bis zu 10 Jahre Nachweis bei Zahlungen, insbesondere bei Krediten
Versicherungsunterlagen Während Vertragslaufzeit + mind. 3 Jahre Nachweis im Schadensfall
Lohn- & Gehaltsabrechnungen Bis zum Renteneintritt Wichtig für Rentenberechnung
Kredit- und Darlehensunterlagen Bis zur vollständigen Rückzahlung + mind. 3 Jahre Absicherung bei Nachforderungen
Altersvorsorge-Verträge Dauerhaft Nachweis über Vermögen & Rentenansprüche
Diese Unterlagen sollten Sie lebenslang aufbewahren:
  • Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden
  • Schul- und Ausbildungszeugnisse, Berufsabschlüsse
  • Renten- und Sozialversicherungsnachweise
  • Arbeitsverträge, Gehaltsnachweise
  • Ärztliche Gutachten (z. B. bei chronischen Erkrankungen)
  • Unterlagen über Wohneigentum
  • Reisepass-, Ausweis- und Führerscheinkopien
Besonderer Fall: Wohneigentum

Wer ein Haus oder eine Eigentumswohnung besitzt, sollte alle relevanten Unterlagen dauerhaft aufbewahren:

  • Grundbuchauszug
  • Bau- und Architektenpläne
  • Rechnungen zu Renovierungen und Sanierungen
  • Versicherungsnachweise (z. B. Gebäudeversicherung)
  • Übergabeprotokolle und Bauabnahmen

Diese Dokumente sind wichtig bei einem späteren Verkauf zur Wertbestimmung oder für steuerliche Zwecke.

Tipps zur Dokumentenorganisation
Fazit: Gut organisiert – gut vorbereitet

Wer private Unterlagen strukturiert und fristgerecht aufbewahrt, schützt sich bei Reklamationen, Versicherungsfällen oder Steuerprüfungen vor unnötigen Problemen.

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